Blutspendeaktion

Registrierungsaktion als Hoffnungsschimmer

Schüler der Georg-Kerschensteiner-Schule in Müllheim organisieren Registrierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei.

Sa, 28. Mai 2016
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.
von: mps

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Typisierung und Registrierung für die Knochenspenderkartei organisierten Schüler der Georg-Kerschensteiner-Schule. Foto: Volker Münch

 MÜLLHEIM (mps). Zusammenhalten und Hoffnung schenken – auf dieses Lebensmotto setzt die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), die bundesweit nach Menschen sucht, deren Stammzellen an Leukämie erkrankten Mitmenschen oft der letzte Hoffnungsschimmer sind. Schüler der Georg-Kerschensteiner-Schule in Müllheim organisierten eine Registrierungsaktion mit großem Erfolg. Und eine großzügige Spende gab es noch obendrauf.

Schon seit längerer Zeit engagieren sich die Berufsschüler der Müllheimer Georg-Kerschensteiner-Schule für ihre Mitmenschen. So nehmen sie regelmäßig an Blutspendeaktionen teil. Noch vor den Pfingstferien gab die Rektorin der Schule, Beate Wagner, in einem Elternschreiben den Termin für die Registrierungsaktion bekannt. Unter dem Motto „Leben spenden macht Schule“ hatte sich die DKMS bundesweit an alle Gymnasien, Gesamtschulen und berufliche Schulen gewandt, mit der Bitte, sich im Kampf gegen den Blutkrebs zu engagieren. Eine Bitte, der die Schule samt Schüler gerne nachkommen wollten. Wie dringend solche Hilfe ist, zeigten ein paar in dem Elternrundbrief aufgeführte Zahlen: So wird nach Informationen der DKMS alle 15 Minuten ein Mensch mit der schockierenden Diagnose konfrontiert, darunter viele Kinder und Jugendliche. Mehr als 54 000 bereits registrierte Menschen hätten einem Patienten bereits die Chance auf ein zweites Leben ermöglicht. Obwohl sich bereits sechs Millionen Menschen registriert haben, gebe es bis heute für jeden siebten an Leukämie Erkrankten noch keinen passenden Lebensretter.
Die Aktion passt gut ins pädagogische Konzept der Georg-Kerschensteiner-Schule, deren Abteilung Gesundheit und Soziales einen der Schwerpunkte bildet. Nun erfuhren die Schüler einiges über die Leukämie und die Arbeit der DKMS, erhielten auch Informationen wie Stammzellen gewonnen werden und wann ein Spender für die Rettung eines Erkrankten in Frage kommt, erzählte Franziska Blattmann. Überzeugungsarbeit leistete auch die Müllheimer Geschäftsfrau Sieglinde Schmitt vom gleichnamigen Sportgeschäft, die ihre persönlichen Erfahrungen als Stammzellenspenderin schilderte. Das hatte wohl einige der Schüler beeindruckt und mögliche Ängste überwinden lassen. Während einige der Schüler aktiv die Registrierung vornahmen, nahmen ihre spendenwilligen Mitschüler auf der anderen Seite der Tische Platz. Mit einem Wattestäbchen wurden Speichelproben entnommen und ein Formular mit den persönlichen Daten, Vorerkrankungen und anderen Informationen ausgefüllt. Am Ende wurden den Mitarbeitern der DKMS 129 Typisierungen von 540 anwesenden Schülern und Lehrern übergeben. „Wir wollen alle zwei bis drei Jahre die Aktion wiederholen“, sagte Lehrern Blattmann.

Dann nämlich sind wieder ausreichend neue Schüler an der Georg-Kerschensteiner-Schule, so dass sich der Aufwand auch wieder lohnen wird. Neben der Registrierung hatten die Schüler in den Vormonaten Spenden für die DKMS gesammelt. So wurden fast 1000 Euro überreicht. Darauf ist die DKMS auch angewiesen, denn jede Aufnahme eines künftigen Spenders verursacht Kosten in Höhe von 40 Euro. Als gemeinnützige Organisation ist die DKMS deshalb auf Spenden angewiesen.

Neben der Teilnahme an Blutspendeaktionen, die von der Schule organisiert wird, arbeitet die Abteilung Gesundheit und Soziales auch am Ausbau eines Schulsanitätsdienstes. Ferner engagieren sich die Schüler auch bei der landesweiten Aktion „Löwen retten Leben“, bei der wiederbelebende Techniken geschult werden.

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