Ein Erfolgsmodell in Gefahr

Das Kollegium der Georg-Kerschensteiner-Schule nimmt Stellung

In der Presse der vergangenen Wochen war mehrfach zu lesen, dass sich die Schullandschaft in unserer Region demnächst verändern werde; in Bad Krozingen plane man ein Berufschulzentrum. Diese Berichte haben im Kollegium der Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) vielfältige Überlegungen ausgelöst. Die Georg-Kerschensteiner-Schule bietet seit Jahrzehnten ein breit gefächertes Bildungsangebot mit großem Erfolg an. Von der alltäglichen Arbeit über Praktika, Projekte und Ausstellungen bis hin zu vielen hervorragenden Abschlüssen reicht die Palette. Neben den etablierten Schularten: Berufsschulen, Ein- und Zweijährige Berufsfachschulen, Berufskollegs, Berufsvorbereitungs- und Berufseinstiegsjahr, Kooperation mit der Förderschule und den beiden Profilen des Technischen Gymnasiums hat die Schule seit zwei Jahren überaus erfolgreich das Sozialwissenschaftliche Gymnasium Pädagogik und Psychologie (SG) aufgebaut.

Die neue Schulart erweist sich als Renner in der gesamten Regio. So wurde aufgrund der starken Nachfrage in diesem Schuljahr eine zweite Klasse eingerichtet und immer noch besteht darüber hinaus Bedarf. Besonders für junge Frauen ist das Pädagogisch-Psychologische Profil ausgesprochen attraktiv. Das SG bedeutet für das Klima der Schule einen großen Gewinn. Aber auch die Städte Müllheim, Neuenburg, Badenweiler, Kandern und die umliegenden Gemeinden profitieren davon erheblich.

Die Pläne der Stadt Bad Krozingen und des Landkreises sehen vor, in Bad Krozingen ein Berufsschulzentrum für Gesundheit und Pflege zu errichten. Dafür will die Stadt einen Neubau erstellen, der dann auch Teile der Kaufmännischen Schule Müllheim und den gesamten Bereich Gesundheit und Pflege der Georg-Kerschensteiner-Schule aufnehmen soll. Damit würden über 500 Schüler von Müllheim nach Bad Krozingen abwandern (BZ vom 19.7.12).

Die zukünftige Entwicklung der Schule war daher Thema einer Personalversammlung der GKS. Festgestellt wurde eine erhebliche Schwächung des Standortes Müllheim und des Bildungsangebotes für die gesamte Raumschaft. Es entsteht der Eindruck, dass neben dem Bereich Gesundheit und Pflege auch das Sozialwissenschaftliche Gymnasium abwandern soll. Dabei wird der Bedarf für ein Profil Gesundheit und Pflege in Bad Krozingen nicht angezweifelt. Das in Müllheim erfolgreich etablierte sozialwissenschaftliche Profil musse jedoch erhalten bleiben. Es können sehr wohl zwei Profile sozialer Ausrichtung nebeneinander bestehen, zumal es nach den bisherigen Plänen auch das kaufmännische Profil an beiden Schulstandorten geben soll.

Die Personalversammlung der Georg-Kerschensteiner-Schule und die Schulleitung sind sich einig, dass das Thema der Öffentlichkeit der Region noch einmal genauer vorgestellt werden muss und mit den Verantwortlichen diskutiert werden sollte.

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