Studienfahrt der TGTM-2 nach Wien
von Jonathan Ißler
Die Studienfahrt begann mit einem knapp einstündigen Flug, der eine vermeintlich sehr anstrengende und lange Busfahrt mittels einstimmigen Beschlusses ersetzt hatte. Bereits hier war die Stimmung der Klasse sehr gut.
Nach einer kurzen Busfahrt in die Stadt konnte das Gepäck im Hostel zwischengelagert und die Stadt erkundet werden. Im Zuge einer Stadtführung wurden uns die besten und interessantesten Sehenswürdigkeiten zu Gemüte geführt und wir erfuhren viel Wissenswertes aus der Historik, wie beispielsweise, dass Mozart gar kein Armenbegräbnis hatte oder dass man früher für Hochzeiten eine Prokura erteilen, also jemand anderen beauftragen konnte, den Bräutigam zu vertreten, wenn dieser der Trauung aus terminlichen Gründen nicht beiwohnen konnte.
Da die TGTM-2 ausschließlich aus einem Haufen Männern besteht, der voll im Saft steht, stand das kulinarische Bedürfnis natürlich stets an erster Stelle, welches mit einem Besuch auf dem Naschmarkt (zumindest für einen Mittag) weitgehend befriedigt wurde. Allerdings durften jeden Abend Rippchen, Schweinsbraten oder das „echte“ Wiener (Kalbs-)Schnitzel nicht fehlen.
Die Tage darauf besichtigten wir die Hofburg, welche das Sissi-Museum und die Silber- und die Schatzkammer beherbergt, in welcher es unter anderem die österreichischen Kronjuwelen und Schätze des Heiligen Römischen Reiches sowie auch die Heilige Lanze zu besichtigen gibt. Zudem bekamen wir eine Führung durch die Staatsoper, wo wir das Privileg genossen, hinter die Kulissen blicken zu dürfen und wo wir auch gleich eine kurze Gedächtnisauffrischung in Sachen Opern bekamen.
Eine Fahrt mit dem Riesenrad auf dem Prater durfte natürlich ebenso wenig fehlen wie der Genuss einer Haxe in einem Biergarten. Dasselbe gilt für die Rikscha-Tour durch den Prater, bei der es, aufgrund unserer riskanten Fahrweise, ohne Eingreifen des Lehrkörpers bestimmt Tote oder mindestens Verletzte gegeben hätte.
Da es sich um eine Studienfahrt handelte, musste unser Intellekt natürlich auch noch richtig gefordert werden, was der Besuch im Burgtheater dann auch erfolgreich tat. Nicht jeder hat die Gelegenheit, Shakespeares „Macbeth“ in diesem zweifellos beeindruckenden Theater zu erleben, und dann auch noch in einer so modernen Interpretation, in der alle Charaktere von ganzen drei Schauspielern verkörpert und von einem minimalistischen Bühnenbild begleitet wurden. Dementsprechend unterschiedlich fielen auch die Interpretationen und Kritiken innerhalb der Klasse aus.
Die etwas aufgewühlten Gemüter, die zum Teil den Glauben an ihr bisheriges Weltbild verloren hatten, wurden dann bei einem Besuch im Wiener Technikmuseum wieder beruhigt und auf den Boden der Realität zurückgeführt. Dieser wurde unserer Schulart (TG) mehr als gerecht und von einer anschließenden Hochspannungsvorführung noch abgerundet.
Alles in allem ist Wien eine sehr sehenswerte, wunderschöne Stadt, die nicht nur durch beeindruckende Architektur und Kultur besticht, sondern mit ihren vielen Bars und Clubs auch über ein recht ansprechendes Nachtleben verfügt und somit für Klassenfahrten sehr gut geeignet ist.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Baumgärtner und Frau Broisch, welche uns gewissermaßen als „Hennen im Korb“ begleitet und in Schach gehalten haben, für die schöne Zeit und eine unvergessliche Woche in Österreichs Hauptstadt.