Weibliche Azubis erfolgreich in KFZ-Berufen

12 Dezember - Stella Christoph

Freudestrahlend präsentierte Stella Christoph, Auszubildende im dritten Lehrjahr beim Autohaus Krüger in Bad Krozingen und Schülerin der Georg-Kerschensteiner-Schule ihren Preispokal. Beim Bundesleistungswettbewerb des deutschen Kfz-Gewerbes 2012 hat sie soeben im Sonderwettbewerb für weibliche Lehrlinge den dritten Preis deutschlandweit errungen.

Die junge Mechatronikerin im Ausbildungsabschnitt Gesellenprüfung Teil 1 ( früher: Zwischenprüfung) hat sich gegen starke Konkurrentinnen aus ganz Deutschland behaupten können. Es waren bei engem Zeitrahmen zehn praktische Aufgaben zu lösen, deren Schwierigkeitsgrad den der Gesellenprüfung weit übertraf. Wegen der recht kurzen Meldefrist konnte Stella sich auf die Prüfungen auch nicht vorbereiten. Dennoch schaffte sie alle Prüfungen mit Bravour. Wie Innungsobermeister Bruno Tibi anlässlich einer kleinen Feier in der Georg-Kerschensteiner-Schule erklärte, fördern Wettbewerbe wie dieser die Motivation junger Frauen für das KFZ-Handwerk. Stella Christophs Leistung zeige, dass es heutzutage auch Frauen möglich ist in traditionellen Männerberufen Fuß zu fassen und „ihre Frau“ zu stehen. Denn wie in anderen Berufen ändere sich auch im Kfz-Gewerbe das Berufsbild von der mechanischen Demontage und Montage hin zur Elektronik. So sei zwar nach wie vor körperlich schwere Arbeit gefordert wie etwa beim Reifenwechsel, aber Angst vor schmutzigen Fingern müsse man nicht haben. Denn das eher als „uncool“ empfundene Tragen von Arbeitshandschuhen gegen Schmutzfinger schütze auch vor Verletzungen und setze sich mehr und mehr bei männlichen Kollegen durch, hob Herr Tibi hervor.

Über Stella Christophs herausragende Leistung freut sich ganz besonders auch ihr Ausbilder Matthias Krüger. Er betont, dass auch die Kundschaft weibliche Arbeit in der Werkstatt zu schätzen weiß, was häufiges positives Feedback belege. Und nicht zuletzt stellen auch für die männlichen Lehrlinge an der Georg-Kerschensteiner-Schule die Mitschülerinnen – neben Stella absolviert eine weitere Schülerin in der Klasse die Ausbildung – eine Bereicherung dar. Die Atmosphäre sei gut und der Umgangston sei weniger rau als bei rein männlichen Klassen, erklärt der technische Lehrer Michael Horn, der gemeinsam mit Christoph Schütter für die Fachtheorie die Klasse unterrichtet.

Fragt man Stella, wie sie zu ihrem Berufswunsch gekommen sei: gleich nach dem Abitur am Gymnasium in Bad Krozingen sei ihr klar gewesen, wo es lang gehen sollte. Sie hat Interesse an Technik und Spaß an Autos. Damit sind die Voraussetzungen für die Zukunft bestens gelegt, sei es als Meisterin, Service-Technikerin oder über ein Studium als Ingenieurin. Zunächst jedoch heißt es für sie weiterlernen bis zum Gesellen-Abschluss im kommenden Jahr.

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