Preisgekrönte Schulfreundschaft

Erasmus+ – Qualitätssiegel 2022 für das Projekt „Cars and Light“.

Seit 2019 verbindet GKS und die Gospodarska Skola in Buje, Kroatien, eine besondere Freundschaft. Was als Pilotprojekt zur Weiterentwicklung des dualen Systems in Kroatien begann, ist heute für die technischen Lehrer der GKS Michael Becherer und Michael Horn eine Herzensangelegenheit. „Unsere Intention ist, dass Lernen für alle gleich gut möglich ist, egal woher man kommt, und egal welche Voraussetzungen und Vorbildung man hat“, sagt Horn. „Unser Motto war schon immer: Grenzenlos lernen. Die Grenzen sind in Europa so gut es geht bereits abgebaut, jetzt müssen wir sie nur noch in unseren Köpfen demontieren.“ Deshalb fahren Horn und Becherer jedes Jahr Material von umliegenden Autohäusern und der Schule nach Kroatien, erarbeiten gemeinsame Unterrichtskonzepte und Lehrpläne und leiten den Schüleraustausch an.
Zu Beginn des Projekts waren es noch drei Schulen aus verschiedenen Gewerken (Elektro, Metall und Kfz), die eine Kooperation anstrebten. Die Kfz-Abteilung der GKS hat die anderen Schulen aber inzwischen abgehängt. „Das hat viel mit den Leuten zu tun, mit denen man zusammenarbeitet. Bei uns hat die Chemie irgendwie gestimmt“, meint Becherer.
Seit 2020 ist die Kooperation zwischen Müllheim und Buje ein Erasmus+ – Projekt. Als Anerkennung für die besondere Zusammenarbeit erhielt die GKS Müllheim dieses Jahr das Erasmus+ – Qualitätssiegel und ein Dankschreiben der Kultusministerin Theresa Schopper. Mit dem Qualitätssigel werden abgeschlossene und besonders gut bewertete Erasmus+ – Projekte vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD), der Nationalen Agentur für den Schulbereich dieses Programms, ausgezeichnet. Das Projekt „Cars and Light“ erreichte stolze 91 von möglichen 100 Punkten mit dem Zusatz „ein Beispiel guter Praxis“.
„Diese Auszeichnung ist Anerkennung und Wertschätzung unserer Arbeit und die Bestätigung, dass wir es richtig gemacht haben“, freut sich Becherer. „Immer mal wieder bekommt man Steine in den Weg gelegt. Für uns ist aber klar – es ist den Aufwand wert.“
Die finanzielle Unterstützung durch Erasmus+ war bei der Umsetzung des Projekts eine unverzichtbare Hilfe. Nur so war es den beiden Lehrern möglich, mit den Schülern 14 Tage nach Kroatien zu fahren. „Diese Reise und der Aufenthalt wären für viele unserer Berufsfachschüler sonst finanziell nicht möglich gewesen“, betont Horn. „Die Schüler haben am kroatischen Unterricht teilgenommen und konnten sehen, wie der duale Unterricht dort abläuft.“ Sie machten darüber hinaus auch die spannende Erfahrung wie ist es, wenn man in ein fremdes Land reist und dort als „Ausländer“ aufgenommen wird. „Sie sind dadurch selbst viel offener im Umgang mit fremden Menschen geworden“, bemerkt Becherer.
Mit dem Projekt bewiesen beide Schulen Pioniergeist, denn der Weg ist in Deutschland bisher einmalig. „Das Erasmus+ – Projekt gilt jetzt eigentlich als abgeschlossen, aber wir wollen es in Zukunft noch weiter öffnen“, erklärt Becherer. „Wir haben bereits Pläne für eine Triangulation mit Frankreich komplett ausgearbeitet. Jetzt hängt es nur noch an der jeweiligen Unterstützung der Schulleitungen.“ Auch eine Technische Schule aus Slovenien hat großes Interesse an einer Beteiligung angemeldet. Sie bildet Ingenieure aus. Damit wäre eine Ausweitung aufs Technische Gymnasium möglich. „Unsere Zusammenarbeit spricht sich über Grenzen hinweg rum“, freut sich Horn. „Die Auszeichnung ist ein Zeichen für uns, dass wir jetzt auf keinen Fall aufhören können und es weitergehen muss.“


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